Pädagogisches Konzept


Wir verstehen uns als eine familienergänzende Einrichtung, in der Kinder in einer angenehmen Atmosphäre lernen und leben können. Grundlage unserer Arbeit ist das Berliner Bildungsprogramm (BBP).

Durch die Arbeit in Projekten werden die Themen und Interessen der Kinder aufgegriffen und auf vielfältige Weise behandelt. Der Projektzeitraum kann wenige Tage bis hin zu mehreren Wochen umfassen. Wir geben den Kindern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit allen Sinnen zu machen und auf kreative Weise auszudrücken.

Sprachförderung ist ein wichtiger Bildungsbestandteil und eine Anforderung, die an jede pädagogische Einrichtung gestellt wird. Es ist unser Anspruch, mit Spaß und Freude gemeinsam mit den Kindern Sprache zu (er)leben.
Es ist uns wichtig, dass gerade Stadtkinder früh Erfahrungen mit Natur und Umwelt machen. Unsere eigene Naturverbundenheit wollen wir den Kindern im Rahmen von Waldtagen, Naturprojekten und vielfältigen sinnlichen Erfahrungen mit Naturmaterialien vermitteln.



Unser tägliches Leben in der Kita strukturiert sich durch einen festen Tagesablauf und wöchentliche Angebote für die Kinder.
Der Kitaalltag beinhaltet klare Regeln, die mit den Kindern besprochen
und bei Bedarf z.B. in unseren Kinderkonferenzen neu vereinbart werden können. Angebote, Beschäftigungen und Projekte finden im wöchentlichen, monatlichen oder jährlichen Zyklus statt. So gibt es Tage, an denen beispielsweise Musik, ein Bewegungsangebot oder Theaterspiel mit den Kindern gemacht wird. Einmal jährlich bieten wir eine Kitareise für alle Kinder ab etwa drei Jahren und das Projekt „Spielzeugfreie Zeit“ an.
Wir sehen jedes Kind als Individuum, aber auch als Teil der Gesellschaft. Daher feiern wir im Kitajahr alle Feste und Feiertage der Kinder und legen besonderes Augenmerk auf kulturelle Eigenheiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Wir arbeiten in kleinen altershomogenen Gruppen, die den Kindern Sicherheit und Halt geben. In ihnen finden ihrem Alter und Entwicklungsstand entsprechend Angebote und Förderung statt. Täglich gibt es zudem viel Freiraum und Zeit für die Kinder, in der ein altersgemischtes freies Spielen möglich ist.
Bei Neuaufnahmen werden Geschwisterkinder grundsätzlich bevorzugt, jedoch können sie nicht aufgenommen werden, wenn sie altersmäßig nicht in die Gruppenstruktur passen. Eltern sollten dies vor der Aufnahme ihres ersten Kindes berücksichtigen.

Da Kinder neben viel Aktion auch immer wieder Entspannungsphasen benötigen, halten wir eine Zeit der Mittagsruhe für wichtig. Sie ist für alle Kinder vorgesehen, und je nach Alter des Kindes eine Schlaf- oder Ruhepause.

Unserem Verständnis von Vorschularbeit zufolge beginnt jedes Kind mit Eintritt in die Kita mit der Vorbereitung auf die Schulzeit und deren Ansprüche. Dies bedeutet für uns, dass die Kinder nicht erst im letzten
Jahr vor Schuleintritt gefördert werden. Wir wollen ihnen von Anfang an die „Werkzeuge“ für einen gelungenen Schulstart in die Hand geben.
Dafür brauchen sie Kompetenzen wie Selbständigkeit, angemessenes Sozialverhalten, Konfliktfähigkeit, Problemlösungsstrategien und
Fertigkeiten im kognitiven und motorischen Bereich. All dies wird altersgemäß im Kitaalltag geübt und erprobt. Außerdem wird im letzten Kitajahr ein besonderes Augenmerk auf die Fertigkeiten gerichtet, die Schulfähigkeit ausmachen, und sie werden in unseren alltäglichen
Angeboten und Beschäftigungen verstärkt geübt.

Da sich unser pädagogisches Konzept nicht mit allen Inhalten einer der etablierten Pädagogikrichtungen vereinbaren lässt, sehen wir uns keiner dieser Richtungen zugehörig. Vielmehr arbeiten wir nach den Ansätzen, die uns am sinnvollsten für die Kinder und uns erscheinen. Bei unserer Vorschularbeit wollen wir ganz bewusst nicht die Schule vorziehen, jedoch die Kinder auf die neuen Herausforderungen der Schule vorbereiten!

Unser Roter Faden: Das Berliner Bildungsprogramm

Im Berliner Bildungsprogramm sind sieben Bildungsbereiche aufgeführt, die eine allumfassende Förderung der Kinder ermöglichen. In täglichen Spiel- und Beschäftigungsangeboten sowie unserer Projektarbeit werden alle Bildungsbereiche angesprochen und gefördert.

- Körper, Bewegung, Gesundheit
- Soziale und kulturelle Umwelt
- Sprachen, Schriftkultur und Medien
- Bildnerisches Gestalten
- Musik
- Mathematische Grunderfahrungen
- Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen

Projektarbeit

In einem Projekt setzen sich Kinder und Erzieherinnen über einen längeren Zeitraum intensiv, zielgerichtet und mithilfe vielfältiger Aktivitäten mit einem Thema aus der Lebensrealität der Kinder auseinander. Dies kann einen Zeitrahmen von einigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen umfassen.
Es geht darum ein Thema mit allen Sinnen zu beleuchten. Auf diese Weise werden alle Bildungsbereiche angesprochen.
Projektthemen entstehen aus Neigungen und Interessen der Kinder, jedoch können die Erzieherinnen auch bewusst ein Thema auswählen, mit dem die Kinder bis dahin noch nicht in Berührung gekommen sind. Alle Themen sollten Veränderungs- und Erfahrungsmöglichkeiten beinhalten und vielfältige Spiel- und Lernaktivitäten bieten. Kinder und Erzieherinnen begeben sich gemeinsam in einen Prozess des Forschens, Erkundens und Untersuchens. Projektarbeit ist für Kinder erlebnisreich und interessant, wenn sie selbst den Verlauf mitbestimmen können. Deshalb wird nicht für, sondern mit den Kindern geplant. Projekte bleiben nicht unbedingt auf die Räume der Kita begrenzt, sie sind oft hervorragend dafür geeignet, die institutionellen Begrenzungen zu überwinden und die Umgebung zu erkunden.


Spiel

Das Spiel der Kinder ist eine selbstbestimmte Tätigkeit, in der sie ihre Lebenswirklichkeit konstruieren und rekonstruieren. Sie behandeln die Wirklichkeit ihren Vorstellungen entsprechend; sie handeln und verhalten sich, als sei das Spiel die Wirklichkeit. Kinder verbinden immer einen
Sinn mit dem Spiel und seinen Inhalten. Sie gebrauchen ihre Phantasie,
um die Welt im Spiel ihren eigenen Vorstellungen entsprechend umzugestalten. Das Spiel ist in besonders ausgeprägter Weise ein selbstbestimmtes Lernen mit allen Sinnen, mit starker emotionaler Beteiligung, mit geistigem und körperlichem Krafteinsatz.
Im Spiel lernt das Kind seine persönlichen Eigenheiten, Stärken und Schwächen kennen und die der anderen Kinder zu respektieren.
Es setzt sich mit den anderen Kindern auseinander und kommt ihnen
dabei näher. Spielend lernen die Kinder durch Versuch und Irrtum;
freiwillig und mit Spaß werden dabei alle Bildungsbereiche angesprochen.

Regelmäßig führen wir das Projekt Spielzeugfreie Zeit durch. Dabei werden Erfahrungen möglich, die einen Gegensatz zum konsumierenden Umgang mit modernen Spielsachen bilden. Im Mittelpunkt steht das freie Spielen mit anderen Kindern und nicht das Besitzen und Gebrauchen von Dingen.



Rolle der Erzieherin


Wir Erzieherinnen verstehen uns als Wegbegleiter der Kinder. Wir stellen
für die Kinder Bezugspersonen dar und sind uns der dadurch entstehenden Vorbildfunktion bewusst, bleiben dabei aber immer authentisch. Der Tagesablauf wird durch uns gestaltet und entspricht den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder. Ebenso bereiten wir eine ansprechende Umgebung vor, die vielfältige Spielanreize schafft und Freiräume für
eigene Ideen der Kinder zulässt. Selbständiges Erkunden, Experimentieren und Gestalten sollen so den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten unterstützen.
Wir geben den Kindern emotionale Sicherheit, Schutz und Geborgenheit
und sorgen für ein Klima, das von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Den Kindern gegenüber sind wir aufmerksam
und nehmen ihre Anliegen, Bedürfnisse und Gefühle ernst.
In Konfliktsituationen zwischen den Kindern helfen wir, falls erforderlich,
bei der Lösungsfindung und dem Aushandeln und Vereinbaren von Regeln.Wir regen die Kinder an, sich gegenseitig zu helfen, etwas zu
zeigen, etwas vorzumachen oder nachzuahmen, Hilfe zu suchen und anzunehmen.Die Kinder werden ermutigt, Fragen zu stellen und bei der Suche nach Antworten unterstützt, so dass sie eigene Lern- und Lösungswege finden. Wir geben Kindern die Zeit, die sie brauchen,
um lernen zu können und ermutigen sie, Fehler als Lernchance und Misserfolge als wertvolle Erfahrung zu sehen.
Ernährung

In unserer Einrichtung gibt es zwei feste Mahlzeiten : Mittagessen und Vesper. Das Mittagessen wird durch eine Catering-Firma geliefert und enthält einmal pro Woche Fleisch und einmal Fisch. Das Essen wird in Schüsseln serviert und die Kinder füllen sich selbst auf. Die Kinder werden dazu ermuntert, alles zu probieren, jedoch wird niemand dazu gezwungen, etwas aufzuessen. Beim Essen herrscht eine ruhige und angenehme Atmosphäre. Tischgespräche werden von uns angeregt und sind erwünscht. Zur Vesper werden geschnittenes Obst und Gemüse und Brote gereicht. Bis 9:00 Uhr können die Kinder ihr mitgebrachtes Frühstück verzehren. Zu jeder Mahlzeit werden Tee und Wasser angeboten. Diese Getränke stehen den Kindern auch im restlichen Tagesverlauf zur freien Verfügung. Die Kinder helfen bei allen Mahlzeiten, die Tische zu decken und abzuräumen. Um eine gesunde Ernährung zu gewährleisten, bitten wir darum, dass die Kinder außerhalb unserer Festlichkeiten keine Süßigkeiten in die Kita mitbringen.
Eingewöhnung

Jedes Kind ist durch besondere Beziehungen (=Bindungen) mit den Erwachsenen seiner nächsten Umgebung, in der Regel also zumindest
mit seinen Eltern, eng verbunden. Das Kind benutzt diese Bindungsbeziehungen u.a. dazu, sich bei Irritationen, die z.B. in
unbekannten Umgebungen auftreten, wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Ist in einem solchen Fall keine Person anwesend, zu der das Kind eine Bindung aufgebaut hat, ist es auf sich selbst angewiesen, was
grundsätzlich bei allen Kindern zu Überforderung führt. Bei der Eingewöhnung in eine Kindertageseinrichtung kann ein Kind, wenn es
ihm gelungen ist eine Bindungsbeziehung zur Erzieherin aufzubauen,
sich auf sie stützen. Erst dann kann es den Anforderungen der neuen
Umgebung gerecht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt benötigen alle Kinder die Unterstützung durch einen Elternteil oder eine andere Bindungsperson.
Alle Kinder werden zu Beginn des Besuchs einer Kindertageseinrichtung während der Eingewöhnungszeit von einem Elternteil (oder einer anderen Bindungsperson) begleitet. Die Bindungsperson ist in der Gruppe des Kindes anwesend, steht dem Kind zur Sicherung und Unterstützung seiner Anpassungsleistungen zur Verfügung und sollte während der gesamten Eingewöhnungszeit nicht wechseln. Für die begleitete Eingewöhnungszeit wird ein Zeitraum von 2-3 Wochen eingeplant. Sie kann sich je nach Kind verlängern oder verkürzen. Grundsätzlich richtet sich der Verlauf der Eingewöhnung am Verhalten des Kindes aus. Auch kleine Schritte führen zum Ziel. Die Eingewöhnungszeit ist beendet, wenn das Kind eine
tragfähige Beziehung zur Erzieherin aufgebaut hat und bei Bedarf von
ihr getröstet werden kann.